Digitalisierung im Rechnungswesen 2022/2023

Meilensteine und Stolperfallen

KPMG hat seine Studie „Digitalisierung im Rechnungswesen“ fortgeführt und in der neuen Ausgabe 2022/23 herausgebracht. Die Befragung von 300 Teilnehmern aus Unternehmen in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz befasst sich mit den Technologien, die im Rechnungswesen eine Rolle spielen können, und informiert über den jeweiligen Implementierungsgrad.

Top-Thema Homogenisierung

Als wichtigstes Thema für Unternehmen sieht die Studie die Homogenisierung der Systemlandschaft z.B. durch Vereinheitlichung der ERP-Landschaft. Laut KPMG haben 32 Prozent der befragten Unternehmen ihre ERP-Landschaft vereinheitlicht, weitere 32 Prozent haben die Homogenisierung zumindest in Teilen umgesetzt. In-Memory-Datenbanken wie S/4HANA spielen dabei weiterhin eine bedeutende Rolle.  An der Umsetzung hapert es aber noch, auch wenn in den letzten Jahren stetig Fortschritte erzielt wurden.

In-Memory wird wichtiger

So nutzen bislang 16 Prozent der befragten Unternehmen bereits In-Memory-Datenbanken wie S/4HANA im Alltagsgeschäft, weitere 15 Prozent haben hier erste Pilotprojekte umgesetzt. Ein etwa gleich hoher Anteil der Unternehmen (32 %) plant immerhin eine Migration bzw. diskutiert ein Migrationsprojekt. Bei den restlichen 37 Prozent der Unternehmen ist ein Wechsel derzeit kein Thema bzw. wird der Mehrwert der In-Memory-Datenbank nicht gesehen.

Respekt vor Migration

Die Gründe für diese zögerliche Umsetzung dürften vielfältig sein, der Respekt vor dem hohen Zeit- und Ressourcen-Aufwand aber eine ausschlaggebende Rolle spielen. Dass der Wechsel zu S/4HANA – zum Beispiel für die digitale Rechnungsverarbeitung – auch schnell und problemlos laufen kann, zeigt das Beispiel des Unternehmens Creaton. Die Implementierung der automatisierten Rechnungsverarbeitung auf S/4HANA in der private Cloud ist hier genau im geforderten Zeitrahmen gelungen.

Papierlose Buchhaltung

Bei den Schwerpunktthemen für eine Digitalisierung im Rechnungswesen steht die papierlose Buchhaltung nach wie vor ganz oben. 60 Prozent der Unternehmen haben diese bereits vollständig oder in Teilbereichen realisiert.

Im besten Fall nutzen die Unternehmen zur automatisierten Verarbeitung eingehender Rechnungen eine unternehmensweit einheitliche Infrastruktur und erfüllen damit gleichzeitig den o.g. Anspruch an eine homogene Systemlandschaft. Ein Best-Practice-Beispiel liefert das Unternehmen Continental, das einen standardisierten Lösungsansatz über alle Unternehmensbereiche hinweg implementiert hat.

Digitale Prozesse

Die Digitalisierung der gesamten Arbeitsabläufe im Rechnungswesen ist eine Voraussetzung dafür, dass auch Mitarbeiter aus diesem Bereich im Homeoffice arbeiten können. Eine überlebenswichtige Option zu Pandemiezeiten. Und gleichzeitig ein Weg, die Geschwindigkeit in der Rechnungsverarbeitung wesentlich voranzutreiben und für deutliche Effizienzsteigerungen in der Finanzbuchhaltung zu sorgen.

Standardisierte Workflows 

Ein Baustein ist dabei die Standardisierung von Workflows, ohne die sich etwa die automatisierte Verarbeitung von eingehenden Rechnungen kaum realisieren lässt. Dementsprechend hoch rangiert das Thema auf der Liste der Themen, mit denen sich die Unternehmen der KPMG-Studie zufolge beschäftigt haben: 55 Prozent haben hierzu im vergangenen Jahr Projekte ganz oder teilweise realisiert. Im besten Fall gleich auf Basis der In-Memory-Technologie, wie beim Unternehmen Ricola – und damit bereit für die Zukunft. 

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